Adelheid Weinhöppel & Bruno Hetzendorfer
Das Labyrinth der Chimären
Roman-Lesung
Die Überwindung ihrer Esssucht wird für Agathe zur Reise in ihre Vergangenheit. Was zunächst als therapeutischer Prozess beginnt, wird zu einer mitunter schmerzhaften Auseinandersetzung mit der Geschichte ihrer Familie. Aufgewachsen in einem Münchener Künstlerhaushalt, erlebt sie den täglichen Kleinkrieg zwischen der Mutter, die dem amerikanisch-jüdischen Grossbürgertum entstammt, und dem Vater, einem Abkömmling der Münchener Bohème, als ein emotionales Minenfeld. Voll selbstironischer Verve und schwarzem Humor wird das Drama einer Kindheit und Jugend erzählt, dass einem buchstäblich das Lachen im Halse stecken bleibt.
Pressestimmen:
In lebendiger Erzählweise beschreibt Adelheid Weinhöppel eine Familiengeschichte über drei Generationen. (...) Ihr eigenes Aufwachsen in einem turbulenten Künstlerhaushalt in München schildert sie mit Leichtigkeit und Eleganz, obwohl es streckenweise recht tragisch ist und in einem Drama mündet. (...) Mit dieser wohldosierten Mischung aus Humor und Tragik hält die Autorin die Spannung, amüsiert und rührt ihre Zuhörer zugleich. Die Bildhaftigkeit ihrer Sprache läßt in den Köpfen des Publikums beispielsweise eine Winterlandschaft entstehen. (...) Symbolträchtig und mit psychologischer Tiefe entwickelt sie die Hintergründe der Esssucht und deren Überwindung hin zu einem weniger aggressiven und gesünderen Umgang mit dem eigenen Körper. (...) Musikalisch begleitet wird Adelheid Weinhöppel bei ihrer Lesung von ihrem Mann, der mit ausdrucksstarker Stimme, mal mit Pathos, mal mit Wiener Schmäh die Inhalte vertont. (...) Das Werk von Adelheid Weinhöppel ist die launige Momentaufnahme eines Münchener Künstlerhaushalts mit Lokalkolorit.
Nicole Sutherland, Münchner Merkur
Der Herbstregen passte hervorragend zu einem besinnlichen Leseabend, doch die von Adelheid Weinhöppel vorgetragenen Auszüge aus ihrem Roman waren alles andere als besinnlich. (...) In humorvollem Plauderton, den Anton Prestele in seinem Grußwort als „fast mozartische Leichtigkeit“ würdigte, rechnet die Hauptperson des Romans, ein Mädchen aus einer großbürgerlichen Münchner Künstlerfamilie, mit nahezu allen ab, die ihr auf ihrem Lebensweg begegnet sind. (...) Die Rahmenhandlung der Erzählung bildet der Versuch der Protagonistin mit therapeutischer Hilfe eine Ess-Störung zu überwinden, doch die beschriebenen Therapiesitzungen bilden lediglich einen Ausgangspunkt, um sich an, als traumatische wahrgenommene, Kindheitserlebnisse zu erinnern, oder dienen als Sprungbrett in bizarre Familiengeschichten. (...) Die Lesung kam beim zahlreich erschienenen Publikum sehr gut an. Auch die Musikeinlagen, etwa das berührende ‚Extrawurst - Lied’ oder ein alpiner Hip-Hop mit Gejodel und Blasmusik - Beatbox und ironisch - verfremdetes Wiener Liedgut fanden viel Anklang.
Wieland Bögel, Süddeutsche Zeitung